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Täter

Angeklagt und verurteilt zum Tode wegen Entführung, Vergewaltigung und Ermordung von Tryna Middleton, Entführung von Melinda G., Entführung von Venita M..
Aus Sicht des ehemaligen Assistierenden Staatsanwalts: Ein Serienvergewaltiger und -mörder, der bereits vor der Verhaftung für den Middleton Mord wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen 7 Jahre im Gefängnis saß.
Zeigte ungewöhnliches Verhalten für einen Täter, erinnert sich der ehemalige Detective des Cleveland Police Department. Hat keine der Taten jemals zugegeben. Nicht einmal die Entführung Melindas, bei der er auf frischer Tat ertappt wurde. Gab in den Verhören vor, sich nicht zu erinnern.
Hat er's getan, wofür er seit über 28 Jahren in der Todeszelle sitzt? Unschuldig, zumindest der zwei für das Todesurteil ausschlaggebenden Tatbestände Kidnapping und Vergewaltigung, sagt der damalige Verteidiger. Unschuldig aller ihm zur Last gelegten Tatbestände, auch des Mordes an Tryna Middleton selbst, ist die Überzeugung der heutigen Verteidigerin.

Mensch

Für die Schwester ist Romell der liebende, humorvolle große Bruder, der sich stets um seine Geschwister gekümmert hat und ihnen die Eltern ersetzt hat. Unschuldig an der Ermordung von Tryna Middleton und Gloria Pointer, ein Spielball der Justiz, weil die Familie arm und Romell für Vergewaltigung vorbestraft. Für den Sohn ist er der Vater, den er während der wenigen Monate, die er mit ihm verbracht hat, als liebevoll erlebt und seit 27 Jahren schmerzlich vermisst hat. Er glaubt seinem Vater, dass er unschuldig ist.

Monster

Das man an den Eiern aufhängen sollte, findet das ehemalige Opfer Melinda. Schuldig, nicht nur ihrer Entführung, der Vergewaltigung und Ermordung Tryna Middletons, sondern ihrer Meinung nach auch des Mordes an Gloria Pointer.

Schuldig oder unschuldig

Am Tod von Gloria Pointer? Um dies herauszufinden, hat Yvonne Pointer Romell Broom 20 Jahre lang Briefe in die Todeszelle geschickt, die jener alle unbeantwortet ließ bis auf den letzten, den sie ihm kurz vor seiner geplanten Hinrichtung schrieb. Dass er mit dem Mord an ihrer Tochter nichts zu tun hat, stand in seinem Brief an sie. Hat er's doch getan? Letztendlich nicht wichtig, ob er's getan oder nicht getan hat, sagt Yvonne Pointer. Sie hat dem Mörder ihrer Tochter vergeben.
Unmöglich, er wäre nie fähig, so was zu tun. Sagt die blinde Verlobte. Der Mann, der ihr einen Stoffbären zum Geburtstag genäht hat und sich in ihre Welt als Blinde hineinversetzen kann. Der Mann, der bei seiner eigenen Hinrichtung geholfen hat und dabei keinerlei Aggression gezeigt hat. Braucht irgend jemand noch andere Beweise dafür, dass er unschuldig ist?

Was sagt Romell Broom selbst?

Beteuert bis zum heutigen Tag seine Unschuld. Hat nie etwas zugegeben.

In dem Tondokument, aufgezeichnet im Todestrakt von Ohio's Staatsgefängnis in Youngstown, gibt er einen einmaligen Einblick nicht nur in das Erleben seiner eigenen Hinrichtung, sondern vermittelt uns ein Gefühl dafür, wer Romell Broom ist.