15 Jahre nach dem Prozess entdeckten die damals für Romell Brooms Berufungsverfahren zuständigen Pflichtverteidiger potentiell entlastendes Beweismaterial, Polizeiberichte des Police Departments von East Cleveland.
Die Dokumente beweisen, dass die Detectives von East Cleveland im Jahr 84 Zweifel an der Glaubwürdigkeit der beiden Augenzeuginnen und ihrer Geschichte von der Entführung Trynas hatten.
Diese Zweifel basierten auf Interviews mit Klassenkameraden von Tryna.
Die Klassenkameraden sagten gegenüber den Detectives aus, dass Tryna und ihre Freundinnen, die späteren Augenzeuginnen der angeblichen Entführung, während des Football Spiels kifften und high waren.
Mehrere Schulkameraden äußerten zudem die Vermutung, dass alle drei Freundinnen freiwillig zu dem angeblichen Entführer ins Auto gestiegen sind, und dass die beiden Augenzeuginnen später ausstiegen, während Tryna blieb, - ebenfalls freiwillig, um "Party" zu feiern.
Diese Interviews, dokumentiert in den Polizeiberichten von East Cleveland, werfen die Frage auf, ob sich die für die Todesstrafe ausschlaggebenden Tatbestände Kidnapping und Vergewaltigung überhaupt zugetragen haben.
Die East Cleveland Polizeiberichte waren weder Romell Brooms Verteidigern noch der Jury vor oder während des Prozesses im Oktober 1985 bekannt.
Hatte die Staatsanwaltschaft Kenntnis von diesen Polizeiberichten und deren Inhalt vor der Verteidigung geheim gehalten, um die Todesstrafe zu erreichen?