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Nach ihrer Entdeckung Ende der 90 Jahre wurden die Polizeiberichte von East Cleveland in Form einer "Brady-Klage" verschiedenen Gerichten Ohios vorgelegt. Ziel war die Wiederaufnahme von Romell Brooms Gerichtsverfahren. Zur Durchsetzung ihrer Klage mussten Romell Brooms Verteidiger beweisen, dass Verstösse im Sinne von "Brady" vorlagen: dass das neu entdeckte Beweismaterial im Prozess 1985 von der Staatsanwaltschaft der Verteidigung nicht offen gelegt wurde und dass es für den Angeklagten entlastend gewesen wäre.

Die Richterin fand beide Bedingungen für eine "Brady-Klage" erfüllt. Wenn auch keine absichtliche Unterdrückung von Seiten der Staatsanwaltschaft, so hätte doch das Versäumnis stattgefunden, diese Berichte für die Verteidigung verfügbar zu machen. Die Aussagen in den Polizeiberichten hätten tatsächlich die Glaubwürdigkeit der Augenzeuginnen vor Gericht beeinträchtigt und somit für den Angeklagten entlastend gewirkt. Trotzdem könne sie jetzt diese Beweise nicht mehr berücksichtigen, da die Brady-Klage zum falschen Zeitpunkt dem falschen Gericht vorgelegt worden sei. Die Brady-Klage sei somit "verfahrensrechtlich erloschen". Mit anderen Worten: weil die damalige Verteidigung einen Formfehler begangen habe, müsse Romell Broom sterben.

Daraufhin setzte der Staat den Termin für die Hinrichtung fest. Am frühen Nachmittag des 15. September 2009 begann der Bundesstaat Ohio mit der Vollstreckung des Todesurteils an Romell Broom und scheiterte dabei.